St. Andreaskirche

Die Ursprünge der St. Andreaskirche gehen auf eine Kapelle zurück, die hier schon um 1358 errichtet worden sein soll. Der heutige Bau entstand ab 1397, als es zum Bau einer Kirche kam. Sein heutiges Aussehen ist das Ergebnis zahlreicher Umbauten im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert. Das Innere der Kirche wurde im späten 17. Jahrhundert im Stil des Barocks umgestaltet. Die St. Andreaskirche war bis zur Auflösung der Berchtesgadener Fürstpropstei die Kirche der Bürger – denn die Klosterkirche war zumeist für die allgemeine Bevölkerung nicht zugänglich. Da die Bürger in Berchtesgaden bis zur Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert kein Rathaus hatten, war die St. Andreaskirche einer der wichtigsten Orte für die Bürger. Denn damals waren Kirchen nicht nur ein Ort für Gottesdienste und stille Gebete, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt. Hier kam man ins Gespräch, feierte und trauerte gemeinsam – unabhängig vom gesellschaftlichen Stand. Zwar saßen die wohlhabenderen Einwohner auf den Bänken, während die einfachen Bürger oftmals im Gottesdienst stehen mussten, dennoch kamen die Menschen in der Kirche oftmals gesamtgesellschaftlich zusammen. Bis heute ist es nicht vollständig geklärt, wie das gesellschaftliche Miteinander im Mittelalter war. Man könnte jedoch davon ausgehen, dass es damals deutlich mehr Zusammenhalt gab als heutzutage, auch wenn es vielen Menschen damals deutlich schlechter ging. Die damaligen Herausforderungen konnten eben oftmals nur gemeinsam gelöst werden. Nachdem die Fürstpropstei im Jahr 1803 aufgelöst wurde, verlor die Kirche ihre Bedeutung als Pfarrkirche. Heute ist sie eine Filialkirche (Nebenkirche) der Pfarrei Berchtesgaden.
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alte Ansicht der St. Andreaskirche um 1643