Hinterer Brühl

Die Häuser in der Straße „Hinterer Brühl“ haben den Zweiten Weltkrieg weitestgehend unbeschadet überstanden oder wurden nach der Zerstörung rekonstruiert. Heute zählt der Straßenzug „Hinterer Brühl“ zu den schönsten der Stadt. Hier bekommt man einen Eindruck davon, wie Hildesheim einst ausgesehen hat. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es rund 1900 Fachwerkhäuser in Hildesheim. Jedes Haus sah anders aus. Das einmalige Ensemble gab dem Stadtbild einen ganz besonderen Charakter. Das Aussehen eines Fachwerkhauses hing oftmals davon ab, wer der Zimmermann war und welche Vorstellungen der Bauherr hatte. Fachwerkbauten konnten durch reiche Verzierungen und Fassadenfarbe den Reichtum oder gesellschaftlichen Stand eines Bewohners darstellen. Die Fachwerkbauweise zählt zu den ältesten Bauformen der Menschheit. Bereits um 4000 v. Chr. gab es im heutigen Baden erste Nachweise von noch sehr einfachen Fachwerkhäusern. Im Mittelalter wurde dieser Baustil perfektioniert. Interessanterweise kommt die Grundkonstruktion eines Fachwerkhauses fast ohne Nägel aus. Holzverbindungen sorgen für die nötige Stabilität. Diese sind so konstruiert, dass sogar mehrstöckige Bauten entstehen konnten. Manchmal wurden die Verbindungen durch Holznägel verstärkt. Diese Holzstücke sehen wie ein Kegel aus und werden in vorgebohrte Löcher geschlagen.
gut sichtbare Holznägel im Fachwerk (während einer Sanierung)