St. Godehard

Im Jahr 1130 gründete Bischof Bernhard zu Ehren seines Vorgängers, dem Bischof Godehard (*960, †1038), an dieser Stelle ein Benediktinerkloster. Zwei Jahre danach wurde mit dem Bau der heutigen Kirche St. Godehard begonnen. Schon um 1172 wurde die damals noch nicht ganz fertige Kirche geweiht und hat sich seitdem kaum mehr verändert. Heute zählt die Kirche zu den bedeutendsten romanischen Kirchen Deutschlands. Die Kirche samt Klosteranlage überstand die Jahrhunderte fast unbeschadet, weder die Reformation noch der Dreißigjährige Krieg konnten dem Klosterbau etwas anhaben. Erst im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst und die Kirche wurde zur Pfarrkirche. Kurios - Die Klosteranlage wird heute als Justizvollzugsanstalt für Frauen genutzt. Sie wird daher mit Stacheldraht und Kameras gut überwacht. Dadurch hat sich die Nutzung des Klosters sehr gewandelt, was nicht von jedem positiv aufgenommen wurde. Andererseits wird die Anlagen so sinnvoll genutzt und erhalten. Es ist immer eine schwierige Entscheidung, wie man mit historischen Gebäuden umgeht, wenn sie ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Natürlich hätte man versuchen können, hier beispielsweise ein Museum einzurichten oder ihn anderweitig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jedoch kann nicht einfach ein Museum aus dem Boden stampfen, denn auch ein Museum muss zu dem Gebäude passen. Daher sind eine Umnutzung und der Erhalt der Anlage auf diese Weise allemal besser, als den Bau abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.