Rosenhof

Schon kurz nach der Machtübernahme der SED in der ehemaligen DDR wurde Chemnitz im Jahr 1953 in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Begründet wurde diese Maßnahme mit der großen Tradition der Arbeiterbewegung in Chemnitz seit der Industrialisierung. Im Zuge dessen wurden nur die wichtigsten, historischen Gebäude wiederaufgebaut, beispielsweise das Siegertsche Haus (vgl. Station 2). An dieser Stelle war nach dem Zweiten Weltkrieg jahrelang eine große Brachfläche. Erst ab den 1960er Jahren wurden weite Teile der übrigen Innenstadt in typischer Plattenbauweise bebaut. Plattenbauten folgen der sozialistischen Idee, dass alle Gebäude gleich aussehen sollen. Die Plattenbauten am Rosenhof stammen aus dieser Zeit. Sie wurden als „Wohnbauserie 70“ oder auch „WBS 70“ errichtet. Dieser Haustyp war damals die günstigste und schnellste Bauweise, um die große Wohnungsnot zu bekämpfen. Die umfassende Sanierung des vorherigen Altbestandes hätte sich die DDR- Führung gar nicht leisten können, denn die DDR stand während ihres fast 40-jährigen Bestehens immer kurz vor der Staatspleite. Im Video erfährst du mehr über die Architektur der DDR.