Neues Rathaus

Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich Chemnitz zum bedeutendsten Industriestandort Sachsens, manch einer nannte die Stadt das deutsche Manchester. Vor allem durch die Entwicklung neuer Maschinen wurde die Produktivität der Fabriken massiv erhöht. Im Jahr 1829 wurde in Chemnitz der erste deutsche Unternehmerverband gegründet und die Technische Universität eröffnet. Damit waren die jahrhundertealten Wirtschafts- strukturen der Zünfte und Stände hinfällig. Durch die Industrialisierung wuchs die Bevölkerung von Chemnitz von etwa 13.600 Einwohnern im Jahr 1813 auf über 320.000 Einwohner um das Jahr 1912. Dieses Bevölkerungswachstum ließ nicht nur riesige gründerzeitliche Vorstädte entstehen, sondern erforderte auch den Bau eines neuen Rathauses. Das Neue Rathaus wurde 1911 im Stil des Historismus errichtet und bildet bis heute mit dem Alten Rathaus ein wunderschönes Marktensemble. Um den Bau zu realisieren, mussten mehrere mittelalterliche Gebäude abgerissen werden, unter anderem auch die Lateinschule aus dem 14. Jahrhundert. Seit dem Bau des Neuen Rathauses hat Chemnitz auch eine Rolandstatue. Sie ist das Symbol der städtischen Freiheit und der freien Gerichtsbarkeit.
Neues Rathaus
Roland