Stadthalle
Die Chemnitzer Stadthalle gehört sicherlich
nicht zu den Highlights der Stadt. In den
1970er Jahren errichtet, wird sie bis heute als
Veranstaltungsort genutzt. Bemerkenswert ist
aber der rote Baustein der Stadthalle. Es ist der
sogenannte Rochlitzer Porphyr, aus dem auch
der Rote Turm (vgl. Station 6) errichtet wurde.
Rochlitz ist eine kleine, mittelsächsische
Kreisstadt, die etwa 25 Kilometer (Luftlinie)
nördlich von Chemnitz, die direkt am
gleichnamigen Rochlitzer Berg liegt. Seit dem
Mittelalter wird hier der Rochlitzer Porphyr
abgebaut.
Der Rochlitzer Porphyr ist geologisch betrachtet
ein silikatreicher Tuff. Er wurde als
pyroklastischer Dichtestrom an der Flanke eines
Vulkans abgelagert. Solch ein pyroklastischer
Dichtestrom ist eine sich sehr schnell
bewegende, sehr heiße Gas-Gesteinsmischung,
die sich rasend schnell bergab bewegt, und
alles zerstört, was sich ihr in den Weg stellt.
Entstanden ist der Rochlitzer Porphyr in der
Geologischen Zeit des Unterperms vor etwa
298 bis 272 Millionen Jahren. Zur Bildung eines
pyroklastischer Dichtestroms benötigt man sehr
dünnflüssiges Magma, welches sich in sehr
explosiven (plinianischen) Eruptionen bildet. Bis
heute sind die Fließstrukturen in den
Lavaablagerungen zu sehen.
Das meist rote Gestein des Rochlitzer Porphyr
ist sehr porös und weist viele Einschlüsse auf.
Einschlüsse sind gesteinsfremde Bruchstücke
wie beispielsweise Schiefer oder Sandstein, die
in dem Vulkangestein „schwimmen“.