Karl Marx

Das Karl-Marx-Monument erinnert an den deutschen Ökonomen Karl Marx (*1818, †1883). Er gilt zusammen mit Friedrich Engels als einflussreicher Theoretiker des Sozialismus und des Kommunismus. Nachdem er seine radikalen Ansichten 1842 veröffentlicht hatte, floh er aus Preußen nach Paris. Auch dort wurde er nicht gerne gesehen und wurde 1845 des Landes verwiesen. Den Rest seines Lebens verbrachte er in London. In Chemnitz war Karl Marx jedoch kein einziges Mal in seinem Leben. Nachdem Chemnitz nach dem Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört war, entschied die damalige diktatorische SED Staatsführung, die Stadt nicht nach den alten Plänen wiederaufzubauen, sondern sie radikal zu einer sozialistischen Stadt umzugestalten. Dadurch verlor Chemnitz in vielen Stadtbereichen, vor allem im historischen Zentrum, sein gewachsenes Stadtbild für immer. In der ehemaligen DDR wurde Karl Marx von der SED verehrt und gefeiert. Daher wurde die Stadt im Jahr 1953 auch von Chemnitz zu Karl- Marx-Stadt umbenannt. In den Jahren danach entstand nach und nach die heutige Stadt. Außer im innersten Stadtzentrum rund um den Markt wurden völlig neue Straßen geplant und große, hohe Plattenbauten errichtet. Der Wiederaufbau erfolgte nach den Plänen einer idealen sozialistischen Stadt. So eine idealisierte sozialistische Stadt ist dadurch gekennzeichnet, dass es einerseits kaum mehr privates Eigentum gibt und dass andererseits die Segregation nach sozialem Stand abgeschafft wird. Damit entstanden große, freistehende und sich gleichende Wohnblöcke in Plattenbauweise mit weitläufigen Gemeinschaftsflächen wie beispielsweise Parks und sehr breiten Straßen, die für Aufmärsche und militärische Paraden genutzt werden konnten. Da es in der DDR nur wenige Autos gab, wurden die Straßen nur selten für den Autoverkehr genutzt.