Hofanlage Ulrich / Poppe

Die Hofanlage „Ulrich / Poppe“ ist ein wunderschönes Beispiel für eine gut erhaltene, neuzeitliche Anlage. Sie stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. Neben dem Haupthaus sind noch viele weitere Nebengebäude erhalten: die Wagenremise, das Backhaus, die Schmiede, eine Stallscheune und kleinere Wirtschaftsgebäude. Es zeigt, dass die Bewohner Dötlingens noch vor etwa 200 Jahren überwiegend Selbstversorger waren. Sie bezogen die Waren des täglichen Bedarfs aus dem Ort, stellten ihr eigenes Brot her und bauten ihr eigenes Gemüse an. Damit unterschied sich das Leben auf dem Land stark von städtischem Leben, wo die Bürger ihre Waren auf den Märkten der Stadt kauften. Damals, vor allem aber auch im Mittelalter, verließ kaum jemand sein Heimatdorf, um sein Glück in einer fremden Stadt zu suchen oder anders herum. Damals war das Leben meist von Geburt an vorgezeichnet. Die Söhne übernahmen den Beruf des Vaters und bauten sich im Ort eine eigene Existenz auf. Sie heirateten meist innerhalb eines Dorfes oder fanden eine Frau in einem der Nachbardörfer. Man fuhr nicht „einfach mal eben“ nach Bremen, wie sollte man dort auch hinkommen. Zu Fuß war es für einen Tagesmarsch viel zu weit und andere „Verkehrsmittel“ gab es nicht. Daher war der Bewegungsradius für die meisten Bürger stark eingeschränkt.