Püttenhus
Das Püttenhus war früher ein einfaches
Lagergebäude, auch „Spicker“ genannt.
Ursprünglich stand es nicht an dieser Stelle
außerhalb des mittelalterlichen Dorfes, sondern
neben dem Pfarrhaus bei der Kirche (vgl.
Station 1). Im Jahr 1935 ließen die National-
sozialisten das Gebäude abbrechen und an
dieser Stelle wiederaufbauen. Im Zuge dessen
wurde die Fassade des Gebäudes verändert und
die sichtbaren Runen aus Ziegelsteinen
eingearbeitet. Dies entsprach der damaligen
nationalsozialistischen Ideologie.
Nach dem Wiederaufbau wurde der ehemalige
Speicher zum Heim für die Hitler-Jugend (HJ-
Heim). In den 1930er Jahren erklärten die
Nationalsozialisten das malerische Dötlingen
zum „Reichsgaumusterdorf“ und ließen hier NS-
Propagandafilme drehen.
Außerdem wurde im Jahr 1933 in einen Findling
auf dem nahen Gierenberg ein großes Haken-
kreuz geritzt und dieser gut sichtbar auf dem
damals fast baumfreien Hügel errichtet. Damit
sollte der Berg in den Mittelpunkt national-
sozialistischer Legendenbildung gerückt
werden. Nach dem Ende des Naziregimes
wurde der Stein umgekippt und das Haken-
kreuz aus dem Stein gefräst. Auf der Unterseite
ist die kreisförmige Vertiefung bis heute
erhalten.
Es ist ein dunkles Kapitel Dötlingens – bis heute
ist man sich unsicher, wie man mit diesem Erbe
im Ort umgehen soll.