Bockwindmühle
Seit wann es an dieser Stelle eine Windmühle
gab, ist unbekannt. Um 1547
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wird hier vor der
mittelalterlichen und neuzeitlichen Siedlung
erstmals eine Mühle erwähnt. Diese wurde
während des Dreißigjährigen Krieges zwischen
1622 und 1624 zerstört.
Schon bald nach der Zerstörung wurde mit dem
Wiederaufbau der Mühle begonnen. Die heute
noch erhaltene Bockwindmühle wurde um 1626
in Betrieb genommen. Sie ist die letzte ihrer Art
in Ostfriesland: die meisten Bockwindmühlen
wurden über die Zeit durch
Holländerwindmühlen ersetzt.
Eine Bockwindmühle ist der älteste Mühlentyp
in Europa. Bei dieser Bauweise steht die Mühle
mit dem Mühlenhaus auf einem einzelnen
dicken Pfahl (dem sogenannten „Hausbaum“).
Dieser senkrechte Pfahl wird von einem
hölzernen Gestell gestützt, welches als „Bock“
bezeichnet wird. Durch den Bock kann man die
gesamte Mühle mit Hilfe des Außenbalkens in
den Wind drehen. Aufgrund des Gewichts der
Mühle ist dieser Vorgang sehr beschwerlich.
Um 1962 wurde die Mühle stillgelegt, ging in
den Besitz der Ostfriesischen Landschaft über
und wurde so erhalten. Damals kam es zu einer
umfassenden Sanierung der Mühle, wodurch sie
in ihren ursprünglichen Zustand versetzt
wurde. Im Jahr 1984 übernahm die Gemeinde
Dornum die Mühle. Heute wird sie von einem
2008 gegründeten Verein unterhalten. Im Jahr
2012 wurde die Mühle innerhalb von acht
Monaten einmal komplett
auseinandergenommen und wieder
zusammengesetzt.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Grafschaft
Ostfriesland neutral, weshalb hier keine
Auseinandersetzungen der Hauptkriegsgegner
stattfanden. Dennoch litt die Bevölkerung unter
den durchziehenden Truppen, die Ostfriesland als
„Ruheraum“ nutzen. Dabei kam es immer wieder
zu Einquartierungen, Plünderungen und
Zerstörung einzelner Bauwerke. Zwischen 1622
und 1624 besetzten die Truppen des
protestantischen Heerführers Ernst von Mansfeld
(*1560, †1626) das Land.
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https://bockwindmuehle.hpage.com/geschichte.html, abgerufen am 11.09.2024