Heilig-Geist-Spital

Gegründet wurde das Heilig-Geist-Spital im Jahr 1290 vom gleichnamigen katholischen Orden des Heiligen Geistes, der nach den Regeln der Augustiner lebte. Die heutige Spitalanlage samt Kirche wurde 1733 im Stil des Barocks erbaut. Das Ziel des Spitals war es, sich um die kranke und arme Bevölkerung in Fulda zu kümmern. Um die Gefahr einer Ansteckung der übrigen Bevölkerung zu minimieren, lag das Spital nahe der Stadtmauer. Die Bewohner des Spitals hatten damals oft unheilbare Krankheiten wie Lepra, Antoniusfeuer durch Mutterkorn oder die Pest. Aber nicht alle Bewohner des Spitals waren krank oder alt. Die mittelalterliche Stadt zog auch die arme Landbevölkerung an, die in der Stadt auf ein besseres Leben hofften. Zudem war es der Versuch, aus dem System der Leibeigenschaft auszubrechen. Oftmals endete die Landbevölkerung in den Hospitälern und trat nicht selten in den Orden ein. Ein Leben im Kloster als Mönch war letztlich immer noch besser als das Leben auf dem Land als Leibeigener eines Herrschers. Hier war man zumindest etwas freier in seinen Entscheidungen.
Heilig-Geist-Spital