Dörfle

Zu Zeiten der Stadtgründung entwickelte sich außerhalb der Stadtgrenzen die Siedlung „Klein-Karlsruhe“, später als Dörfle bezeichnet. Es war ein ärmliches Dorf vor den Stadttoren, wo vor allem Tagelöhner, Dienstboten, Soldaten und andere sozial Benachteiligte lebten, die sich das Bürgerrecht nicht leisten konnten. Sie wohnten in einfache Hütten, die sie ohne Bauvorschriften errichteten – diese „wilde“ Siedlung wurde vom Stadtrat geduldet. Ab 1781 erfolgte eine systematische Ordnung der Siedlungsverhältnisse und 1795 wurde das Dörfle als Dorfgemeinde anerkannt. Wohlhabendere Bewohner konnten nun den Bürgerstatus erlangen. Die Mehrheit konnte sich diesen allerdings weiterhin aufgrund der Armut nicht leisten. Günstige Löhne lockten Handwerker an, die in Hinterhöfen kleine Betriebe gründeten. Im Jahr 1812 wurde das Dörfle als erstes Dorf in Karlsruhe eingemeindet. Bis ins 20. Jahrhundert lebten hier vorwiegend arme Bürger.

Bildquelle: Sitacuisses

(https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fasanenstraße_11_-

_Karlsruhe_20220828_123520.jpg), „Fasanenstraße 11 - Karlsruhe 20220828

123520“, Ausschnitt von sle, https://creativecommons.org/licenses/by-

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