Kieler Kloster
An dieser Stelle ließ der Stadtgründer, Herzog
Adolf IV. von Schauenburg und Holstein
(*1205, †1261), im Jahr 1242 ein Kloster
errichten und stiftete es dem Orden der
Franziskaner. Später trat der Herzog selbst
ins Kloster ein und wurde schließlich in der
Klosterkirche begraben. Ansonsten ist nur
wenig über die Geschichte des Klosters
bekannt.
Im mittelalterlichen Kiel wird das Kloster
wahrscheinlich eine bedeutende Rolle gespielt
haben.
Ab dem 14. Jahrhundert wurden die Städte zu
den Treibern der wirtschaftlichen Entwicklung
und führten zu einem gewissen Wohlstand, wie
es ihn jahrhundertelang nicht gegeben hatte.
Daher wurden zahlreiche Menschen aus der
Region fast magisch angezogen. In den Städten
versprachen sie sich ein besseres und vor allem
freieres Leben als auf dem Land. Manchmal
wurden diese Träume jedoch nicht Realität und
die oftmals verarmten Menschen. Sie fanden in
den Klöstern der Städte ein neues Zuhause –
beispielsweise im Kieler Franziskanerkloster.
Im Zuge der Reformation wurde das Kloster
1530 aufgelöst und die Gebäude anderweitig
genutzt. Beispielsweise bezog die 1665
gegründete Kieler Universität die
Klosteranlagen.
Im 18. Jahrhundert waren die Klosteranlagen
jedoch so sehr verfallen, dass die Universität
umzog. Erst umfassende Sanierung des 19.
Jahrhundert retteten die Anlagen vor dem
weiteren Verfall. Aufgrund seiner
zentrumsnahen Lage wurde das Kloster im
Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört.
Teile des Klosters wurden nach dem Krieg
wiederaufgebaut. In den 1980er und 1990er
Jahre wurde die Anlage umfassend restauriert
und erneuert. Im Jahr 1999 wurde im
vereinfacht wiedererbauten Kirchturm ein
Carillon eingebaut – ein spielbares
Glockenspiel.
Alte Ansicht vom Kieler Kloster
Kirchturm des ehemaligen Klosters