Kurie (kirchlich)

Die Kurie in einem mittelalterlichen Bistum war die zentrale Verwaltungs- und Leitungsstelle des Bischofs. Sie unterstützte ihn bei der Ausübung seiner Aufgaben in den Bereichen Seelsorge, Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzen. Zu den wichtigsten Mitgliedern gehörten der Generalvikar (Verwaltungsleiter), der Offizial (Leiter des kirchlichen Gerichts), der Kanzler (zuständig für Urkunden und Schriftverkehr) sowie das Domkapitel, das den Bischof beriet und zeitweise mitregierte. Die Kurie war somit das organisatorische Zentrum des Bistums und hatte großen Einfluss auf das kirchliche und gesellschaftliche Leben. Der Wohn- und Amtssitz eines Geistlichen, der zur bischöflichen Kurie oder zum Domkapitel gehörte, wurde als Domkurienhaus bezeichnet. Es war das Wohnhaus der Domherren, Kanoniker oder anderer höherer Kleriker, die in der Verwaltung des Bistums arbeiteten.