Papierspielwaren
Im späten 19. Jahrhundert wurde das meiste
Papierspielzeug als Bastelset verkauft. Das
Ausschneiden was oftmals bereits Teil des
Spiels. Damals gab es mehrere Unternehmen,
die Bilderbögen zum Ausschneiden herstellten.
Eines dieser Unternehmen war der Verlag von
J.F. Richter aus Hamburg. Er produzierte in den
1880er Jahren „Kannings Ausschneidebögen“,
die verschiedene Szenen darstellten,
beispielsweise auch den Jahrmarkt.
Der im Museum ausgestellte Bogen ist ein
Reprint von 1979 mit mehreren dieser alten
Ausschneidebögen auf einem Plakat. Es werden
Szenen eines Jahrmarkts im späten 19.
Jahrhundert dargestellt.
Darunter stehen einige der ausgeschnittenen
Elemente, mit denen die Kinder damals nach
dem Ausschneiden auch spielen konnten.
Schon seit Jahrhunderten faszinieren Bilder und
Geschichten Kinder und Erwachsene
gleichermaßen. Historische Papierfiguren, oft als
Ausschneidebögen oder bewegliche Figuren
gestaltet, waren nicht nur beliebtes Spielzeug,
sondern auch ein frühes Medium zur
Wissensvermittlung und Unterhaltung. Parallel
dazu entwickelte sich die Geschichte der
Kinderbücher, die von lehrreichen Fabeln über
farbenfrohe Bilderbücher bis hin zu fantasievollen
Abenteuergeschichten reichte. Beide Traditionen
– Papierfiguren und Kinderbücher – spiegeln den
Wandel von Erziehungsidealen, ästhetischen
Strömungen und technischen Innovationen wider
und zeigen, wie sich kindliche Vorstellungskraft
über die Jahrhunderte entfaltet hat.
Die Fächersprache geht auf den Fächer zurück,
mit dem man sich nicht nur Luft zugewedelt
hat. Es war eine "Geheimsprache“ bei Hofe und
in adeligen Kreisen, um sich mithilfe von
Fächern "unbemerkt" unterhalten zu können.
Sie wurde damals sogar an Tanzschulen
gelehrt.