Über die Geschichte der Klöster in Verden ist relativ wenig bekannt. Vor dem Brand des Doms im Jahr 1268 existierte wahrscheinlich ein daran angrenzendes Kloster bzw. ein Chorherrenstift, welches danach jedoch nicht wieder aufgebaut wurde. In anderen Bischofsstädten waren Klöster wichtige Einrichtungen, die sich nicht nur um Bildung, Kultur und karitative Aufgaben kümmerten, sondern auch über große Ländereien verfügten und bedeutende Wirtschaftsunternehmen waren. Daher ist es erstaunlich, dass die Bischofsstadt Verden im späten 13. und im 14. Jahrhundert über kein Kloster verfügte. Im Jahr 1476 gründete der damalige Verdener Bischof Bertold II. von Landsberg (*vor 1454, †1502) in der Norderstadt das Kloster Mariengarten. Die Nonnen kamen vermutlich aus dem Kloster Eldagsen. Das Kloster lag am Norderstädter Markt, also im nordwestlichen Bereich der Norderstadt - auf dem Merianstich ist das Kloster noch verzeichnet. Über die ehemalige Klosteranlage ist kaum etwas bekannt, denn sie ist inzwischen aus dem Stadtbild verschwunden. Rund um Verden besaß das Kloster größere Ländereien, sowohl in Stadtnähe als auch rund um Armsen (Kirchlinteln). Alte Flurnamen erinnern heute an die ehemaligen klösterlichen Flächen. Mit der Reformation wurde das Kloster aufgelöst, 1574 verließen die letzten Nonnen die Anlage. Im Jahr 1592 schenkte der Norderstädter Stadtrat dem bischöflichen Kanzler Hermann Niger zwei verfallene Häuser des ehemaligen Klosters. Hermann Niger riss sie ab und errichtete dort den 1595 fertiggestellten und mittlerweile stark umgebauten Syndikatshof.Die zwei hier stehenden „Steinernen Ritter“ sind wahrscheinlich die letzten Zeugen des ehemaligen Klosters. Man nimmt an, dass sie ursprünglich am Zugang zum Klosterareal standen und dieses „bewachten“. Die Figuren halten als Verteidigung eine sogenannte Hellebarde in der Hand. Dies ist eine Mischform von Hieb- und Stichwaffe, die ab dem 14. Jahrhundert genutzt wurde.Ob sie tatsächlich zum früheren Kloster gehörten ist heute nicht mehr nachzuweisen, denn das genaue Alter der Ritterfiguren ist unbekannt. Später zierten die Ritterfiguren als Torpfeiler den Syndikatshof. Nachdem sie zwischenzeitlich sogar im Bauhof der Stadt eingelagert waren, stehen sie seit 2010 hier am Durchgang vom Markt zur Aller.
Im Jahr 1592 schenkte der Norderstädter Stadtrat dem bischöflichen Kanzler Hermann Niger zwei verfallene Häuser des ehemaligen Klosters. Hermann Niger riss sie ab und errichtete dort den 1595 fertiggestellten Syndikatshof.
Dieser Merian-Stich aus dem Jahr 1653 zeigt das alte Kloster Mariengarten [siehe farbl. Hervorhebung]. Zu diesem Zeitpunkt war das Kloster bereits abgerissen. Also muss Merian Verden weit vor 1653 besucht haben. Quelle: Matthäus Merian artist QS:P170,Q57968 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Verden_(Merian).jpg), „Verden (Merian)“, Hervorhebung von stadt-land-erleben.de, https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/legalcode