Fleischerbastei
Die mittelalterliche Stadtmauer von 1255 war
im 16. Jahrhundert mit den sich verändernden
Kriegstechniken nicht mehr wehrhaft genug.
Daraufhin wurde der Mauerring durch eine
deutlich mächtigere Mauer und 13 Basteien
verstärkt. Die Fleischerbastei ist das letzte
Zeugnis dieser Verstärkung der Mauer.
Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit lag die
Verwaltung und der Erhalt der Stadtmauer im
Interesse aller Bewohner. Dennoch gab es
immer wieder Streit darüber, wer die Mauer
instand hielt ausbaute und die Verteidigung der
Abschnitte übernahm. Daher wurde in Zittau
schon früh die Mauer in unterschiedliche
Abschnitte eingeteilt. Jede Zunft der Stadt
wurde damit beauftragt, einen bestimmten
Mauerabschnitt zu betreuen und im Fall eines
Angriffes zu verteidigen. Der östliche Bereich
der Stadtmauer wurde von der Zunft der
Fleischer betreut. Daher wird der erhaltene
Turm noch immer als Fleischerbastei
bezeichnet.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die
Bastei erneut ausgebaut und erhielt ihr
heutiges Aussehen. Jahre später, 1757, wurde
die Bastei saniert und zum Gedenken an den
Dreißigjährigen Krieg ein paar Kanonenkugeln
in den Bau integriert. Dadurch entging dieser
Teil der Bastion dem Abriss der Wehranlagen in
der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Im Jahr 1907 wurde direkt an der Bastion die
Zittauer Blumenuhr errichtet. Hierfür wurde
eine alte Turmuhr genutzt, außerdem wurde
1966 ein Glockenspiel aus Meißener Porzellan
errichtet. Bis heute wird die Uhr alljährlich mit
etwa 4000 Blumen bepflanzt.
Fotoquelle (Bild oben): Mike Krüger
(https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fleischerbastei_Zittau_1.jpg),
„Fleischerbastei Zittau 1“, https://creativecommons.org/licenses/by-
sa/3.0/legalcode
Zeichnung der verstärkten Stadtmauer mit den
Basteien