Innere Weberstraße
Die Innere Weberstraße war jahrhundertelang
die wichtigste Straße der Stadt und führte von
Westen her zum Markt und Rathaus. Der
Zusatz „Innere“ bezeichnete die Lage innerhalb
der Stadtmauer, während die Äußere
Weberstraße logischerweise außerhalb der
Befestigungsanlage lag.
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde die
Straße von den prächtigen Häusern reicher
Händler geprägt. Viele von ihnen saßen auch
im Stadtrat und leiteten die Geschicke der
florierenden Stadt. Die heutigen Bauten
stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert nach
der Zeit des Siebenjährigen Krieges und sind
wunderschöne Beispiele der Renaissance und
des Rokokos. Besonders sehenswert sind die
Häuser mit den Hausnummern 12 und 20.
Jahrhundertelang war die Weberei und die
Herstellung von Tuch eine der wichtigsten
Handwerkskünste der Stadt. Der Export von
Tuch führte zu großem Reichtum und zum
Machtgewinn Zittaus. Das Weben ist eines der
ältesten Handwerkstechniken der Menschheit.
Bereits vor über 30.000 Jahren beherrschten
die Menschen diese Technik, um Bekleidung
und Nutzgegenstände herzustellen. Zwar
erleichterte ein Webstuhl die Arbeit, dennoch
war es bis ins 18. Jahrhundert sehr viel
Handarbeit, um Stoffbahnen herzustellen.
ungefährer Verlauf der inneren (um 1215) und
äußeren (um 1255) Stadtmauer (Mauerverlauf
nach den Aufzeichnungen des alten Zittauer
Geschichtsschreibers Johann von Guben, der seit
1363 tätig wurde)
Abbildung eines Webstuhls