Vom Wald zur Heide

Bis vor etwa 3000 Jahren waren weite Teile des heutigen Brandenburgs dicht bewaldet, so auch die Region rund um die Schönower Heide. Die Lebensweise der Menschen in der Region veränderte sich zunehmend. Sie wurden sesshaft und begannen mit dem Ackerbau. Dafür wurden die teils sehr dichten Wälder gerodet und Ackerflächen angelegt. Durch die Sesshaftigkeit und die bessere Versorgung durch Lebensmittel aus dem Ackerbau stieg die Bevölkerung rasch an. Immer größere Flächen wurden gerodet und landwirtschaftlich genutzt. Die Böden der Region sind stark sandig und enthalten daher kaum Nährstoffe. Dadurch waren die Äcker schnell ausgelaugt und wurden verlassen. Auf diesen brachliegenden Äckern breiteten sich zunächst Gräser und Heidegewächse aus (Heidelbeeren, Heidepflanzen). Nur langsam wuchsen Büsche und Bäume nach, besonders weil diese offenen Flächen nun durch Viehbestand beweidet wurden. Die Viehzucht erlaubte eine bessere Versorgung der Menschen und führte zu einem erneuten Anstieg der Bevölkerung. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich die Landschaft und es entstand eine heute typische Heidelandschaft. Kleinere Waldbereiche wurden als Waldweide genutzt. Die Nutztiere wurden im Wald gehalten und weideten unter den Bäumen. Typisches Erkennungsmerkmal einer Waldweide ist der Verbiss im unteren Baumbereich. Bis zum Dreißigjährigen Krieg weitete sich die Heide immer weiter aus. Erst durch den enormen Bevölkerungsrückgang durch den Krieg erholte sich der Wald wieder und breitete sich erneut aus. Zusätzlich wurde die Region im 19. Jahrhundert gezielt aufgeforstet, um dem zunehmenden Holzbedarf Rechnung zu tragen. Im 20. Jahrhundert veränderte sich die Landschaft erneut komplett. Große Bereiche der Schönower Heide wurden zu einem Truppenübungsplatz des kaiserlichen Heeres umgewandelt. Bis 1990 wurde die Heide als Truppenübungsplatz genutzt, ab dem Jahr 2000 wurde es zum Naturschutzgebiet.
blühende Heidepflanze
Baum und Baum auf einer Waldweide