Garnisonsstadt
Die Herstellung von Soldatenuniformen war in
der Neuzeit ein handwerklich aufwendiger
Prozess, der sich erst mit der Industrialisierung
wandelte. Die Uniformen mussten nicht nur
funktional und haltbar, sondern auch einheitlich
und repräsentativ sein. Sie trugen zur Disziplin
der Armee bei.
Ursprünglich wurde jede Uniform in Handarbeit
von Regimentsschneidern oder lokalen
Schneidern gefertigt. Das Hauptmaterial war in
der Regel Wolle, da die Uniform wärmend,
wetterbeständig und relativ robust sein musste.
Für Hemden und Futterteile kam häufig Leinen
zum Einsatz, während Leder für Stiefel, Riemen
und andere Ausrüstungsgegenstände
verwendet wurde.
Die Farben der Stoffe waren streng
reglementiert und hatten hohen symbolischen
Wert: Britische Uniformen waren beispielsweise
für ihr auffälliges Rot bekannt, die französische
Armee bevorzugte Blau, während im
deutschsprachigen Raum Grau- und Grüntöne
genutzt wurden.
Nach dem Färben der Stoffe begann der
Zuschnitt. Anhand von genormten Vorlagen
wurden die Stoffteile zurechtgeschnitten und
anschließend zusammengenäht. Zunächst
geschah dies von Hand. Mit dem Aufkommen
der Nähmaschine in der Mitte des 19.
Jahrhunderts verlagerte sich die Fertigung
zunehmend in spezialisierte Uniformfabriken.
Knöpfe, Rangabzeichen, Epauletten und Litzen
wurden von Hand aufgenäht oder angebracht.
Diese Verzierungen dienten nicht nur der
Zierde, sondern hatten klare militärische
Funktionen, denn sie zeigten Zugehörigkeit,
Rang und Einheit an. Die Ausrüstung, etwa
Gürtel, Patronentaschen oder Helme, wurde
separat in spezialisierten Werkstätten
hergestellt.
Zunächst waren in Verden schwedische Truppen
stationiert. Im Jahr 1719 übernahmen
hannoversche Truppen die Kasernen. Während
napoleonischer Zeit (1803-1813) waren
französische Soldaten in der Stadt, es folgten
erneut hannoversche Truppen, später dann
preußische Truppen.