Tafelsilber / Besteck
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Silber zum
bevorzugten Material der Oberschicht und
umfangreiche Bestecksets galten als Zeichen
von Reichtum und Ansehen. Mit der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde
versilbertes Besteck erschwinglicher und
Edelstahl setzte sich als robustes
Alltagsmaterial durch. Heute ist Edelstahl am
weitesten verbreitet, während Tafelsilber vor
allem zu festlichen Anlässen genutzt wird.
Neben Besteck kam im 19. und 20. Jahrhundert
auch weiteres Tafelsilber in Gebrauch. Auf einer
„schönen Tafel“ durften Dinge wie
Kerzenständer, Teekannen und Serviettenringe
nicht fehlen. Sie waren oftmals aus Silber bzw.
versilbert.
In der „Kostbarkeitenkammer“ des Museums
kann man Kerzenständer und eine Teekanne
aus dieser Zeit entdecken. Sie wurden in
Silberschmieden in der Süderstadt hergestellt
und zeigen, wie geschickt und sauber die
damaligen Silberschmiede gearbeitet haben.
Adelige Tafeln im Barock waren enorm
reichhaltig, oftmals wurden 30 oder mehr
Gänge serviert. Nicht alles wurde gegessen –
vieles diente einfach der Zurschaustellung von
Reichtum. Zu den Mahlzeiten gab es
beispielsweise Wild, Geflügel und Fisch. Man
nutzte exotische Gewürze zur Verfeinerung der
Speisen. Zum Nachtisch wurde süßes Gebäck
gereicht.