Ratskeller
Das große Bacchus-Fass fasst etwa 3.000 Liter
und ist ein letztes Zeugnis des ehemaligen
Ratskellers in Verden. Es wurde aus Eichenholz
gefertigt und ist reich verziert. Am Fass erkennt
man einen Korb mit Trauben und
Rebenblättern.
Das Fass steht auf Sandsteinfüßen, die von
Löwenköpfen geschmückt werden. Auf dem
Fass sitzt eine Figur von Bacchus, dem
römischen Gott des Weines.
Im Hintergrund des Fasses ist eine Malerei aus
dem Jahr 2011 zu sehen. Meist ging es im
Ratskeller sehr gesellig und friedlich zu. Nur
gelegentlich kam es zu Schlägereien. Im Jahr
1487 soll es allerdings der Überlieferung nach
im Ratskeller zu einem Mord gekommen sein.
Über die Anfänge des Verdener Ratskellers ist
kaum etwas bekannt. Im Jahr 1487 wurde dieser
erstmals urkundlich erwähnt, allerdings ist davon
auszugehen, dass es bereits mit dem Bau des
ersten Rathauses um 1330 einen Ratskeller gab.
Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Verden
wurde der Ausschank von Alkohol von der
Stadtverwaltung reglementiert. Daher gab es nur
wenige Orte, in denen auswärtiges Bier, Wein
und Branntwein ausgeschenkt werden durfte: im
Ratskeller, in der Gastwirtschaft „Schaden“ und in
der Raths-Apotheke. Folglich waren diese Orte
wichtige Treffpunkte für die Gesellschaft. Nicht
selten wurden im Ratskeller zu später Stunde bei
Wein und Bier noch Handelsgeschäfte
abgeschlossen oder wichtige Ratsbeschlüsse
gefasst.