Biergeschichte

Im 17. bis 19. Jahrhundert war der Bierkrug in Deutschland weit mehr als ein einfaches Trinkgefäß – er war ein gesellschaftliches Statussymbol und spielte bei Festen, Hochzeiten oder Stammtischrunden eine zentrale Rolle. Wohlhabende Bürger und Adlige besaßen kunstvoll verzierte Krüge, die Wohlstand und gesellschaftlichen Rang symbolisierten. In vielen Vereinen, etwa Gesangs- oder Schützenvereinen, hatte der Krug auch eine Identifikationsfunktion. Als Souvenir oder Geschenk überdauerte er oft wichtige Ereignisse: der Bierkrug wurde zum Erinnerungsstück, das weit über den Moment des Trinkens hinaus Bedeutung hatte.
Im Mittelalter galt Bier als Alltagsgetränk. Damals gab es sowas wie Saft, Limo oder Kaffee noch nicht. Immer nur Wasser zu trinken, war den meisten Bürgern damals einfach zu fad. Es hält sich allerdings die Annahme, dass man im Mittelalter Bier trank, weil das Grund- bzw. Trinkwasser voller Keime war. Dies wurde inzwischen widerlegt. Im Mittelalter hatte das Bier meist nur wenige Prozent Alkohol, sodass man vom Biergenuss nicht unbedingt betrunken wurde. Auch Kinder tranken damals Bier. Es war aufgrund der vielen Schwebstoffe sehr nahrhaft und wurde daher quasi als Nahrung wahrgenommen. Nicht von ungefähr sprach man beim Bier von „flüssigem Brot“.