Domburg
Rund rund um den damaligen Dom lag eine
kleine Siedlung. Wie es damals im Raum
Verden wirklich aussah, ist weitestgehend
unbekannt, auch wenn es das rekonstruierte
Modell der Domburg anderes vermuten lässt.
Belegt ist, dass die Domburg von einem etwa
vier Meter tiefen Spitzgraben und einem Wall
mit Palisaden geschützt wurde, der genaue
Verlauf ist bis heute unklar. Zudem sind ein
hölzerner Dom und ein Bischofspalast südlich
davon nachgewiesen. Die Bebauung entlang
der Aller ist unklar, da es hier bisher keine
archäologischen Ausgrabungen gab.
Rund um den damaligen Dom und den
Bischofspalast befand sich ein Dorf. Die
Bewohner lebten in sogenannten
Grubenhäusern. Eines dieser Grubenhäuser
konnte archäologisch nachgewiesen werden. Es
war ein einfaches, strohgedecktes Holzhaus,
welches zu großen Teilen im Boden lag.
Die vielen weiteren Bauten, die das Modell der
Domburg zeigen, sind lediglich Vermutungen.
Forschungen aus anderen Regionen legen nahe,
dass das Modell mit der dichten Bebauung
innerhalb des Rings eine Idealvorstellung
darstellt, die nicht unbedingt der Realität
entsprach. In dem Dorf werden damals weniger
als 100 Menschen gelebt haben.
Über das Leben in Verden im 9. und 10.
Jahrhundert ist kaum etwas bekannt.
Wahrscheinlich lag ursprünglich im Bereich des
Doms ein heidnisches Heiligtum. Mit der
Christianisierung wurde dort um 850 eine erste
hölzerne Kirche errichtet – die Anfänge des
heutigen Doms zu Verden. Etwa 100 Jahre später
brannte diese erste Kirche ab, anschließend
entstand ein zweiter hölzerner Dombau.