Stile
An mehreren Stellen im Museum findet man
alte Möbelstücke aus den eben vorgestellten
Zeiten. Sie geben einen Einblick in das
damalige Leben und wie das „Wohnzimmer“
bzw. die gute Stube damals ausgesehen hat.
Einige Ausstellungsstücke geben einen kleinen
Einblick in die Mode der unterschiedlichen
Epochen und lassen erahnen, wie man sich
damals gekleidet hat.
Außerdem kann man noch die eine oder
andere, leicht zu übersehende Überraschung
entdecken.
Klicke auf die Kreise und entdecke Möbel und
Mode, die etwas verstreut in der ersten Etage
des Museums stehen. Die Farbe der Kreise
verraten dir die jeweilige Epoche:
Rokoko
Biedermeier
Gründerzeit
1920-1930er Jahre
Jugendstil
Die Architektur, die Möbel und die Mode haben
sich in den letzten etwa 300 Jahren grundlegend
verändert.
Im Rokoko (1720–1780) dominierten verspielte
Eleganz, geschwungene Formen und reiche
Verzierungen die Architektur und das Interieur,
also die Möbel dieser Zeit. Die Mode war durch
Reifröcke und Kleider mit Spitze geprägt.
Im Biedermeier (1815–1848) liegen die Anfänge
des Bürgertums. Zu dieser Zeit entstand eine
bürgerliche Schicht, die sich immer stärker für
ihre Rechte gegenüber dem Adel und der
Oberschicht einsetzte. Die Architektur war
funktional, Möbel bestanden aus hellen Hölzern
mit klaren Linien, und die Mode war
zurückhaltend mit hochgeschlossenen Kleidern
und schlichten Anzügen.
Eine grundlegende Veränderung ereignete sich in
der Gründerzeit, einhergehend mit der
Industrialisierung. Der damals stattfindende
wirtschaftliche Aufschwung führte zu einer
Rückkehr des Prunks in der Architektur, den
Möbeln und der Mode.
Der Jugendstil war eine Reaktion auf die
industrielle Revolution und die damit
einhergehende Massenproduktion in der
Gründerzeit. In einer Zeit des sozialen Wandels
suchte man nach einer Rückkehr zur Natur und
einer veredelten, künstlerischen Ausdruckskraft
in der Gestaltung. Der Jugendstil war ein
Versuch, das Schöne und das Kunsthandwerk in
den Alltag der Menschen zu integrieren und eine
neue Ästhetik zu schaffen. Die Architektur und
die Möbel des Jugendstils sind von organischen,
fließenden Formen geprägt. Schwungvolle Linien,
natürliche Motive wie Pflanzen und Blumen sowie
verspielte Details machen diese Architektur und
die Möbel zu Kunstwerken.
In den 1920er Jahren folgte ein erneuter,
radikaler Wandel. Am Übergang zur Moderne
setzte man auf schlichte, funktionale Architektur.
Die Möbel waren minimalistisch mit Stahl und
Glas und die Mode wurde bequemer, mit kurzen
Kleidern für Frauen und lockeren Anzügen für
Männer.
Ein Mouche (französisch für „Fliege“) war das
sogenannte "Schönheitspflaster" des Barocks.
Es war ein kleines, künstliches Schönheitsmal
aus Stoff oder Samt, welches Frauen auf das
Gesicht klebten. Diese künstlichen „Fliegen“
wurden als modisches Accessoire genutzt, um
Schönheit zu betonen, bestimmte
Gesichtspartien zu akzentuieren oder
gesellschaftliche Signale zu senden.
Kleid
zweiteilig, um 1910
Wohnzimmer-
schrank um 1870
Waffenschrank
spät. 19. Jh.
Kleiderschrank
Jugendstil