Wasserversorgung

Die Brunnen und Pumpen waren genossenschaftlich organisiert, weshalb die Stadt in unterschiedliche Brunnendistrikte eingeteilt war. Die Bürger eines Distrikts mussten sich um den Erhalt des Brunnens kümmern. Besonders im Winter musste dafür gesorgt werden, dass das Wasser nicht gefriert und die Anlage Schaden nimmt Die Wasserpumpe stand nicht immer hier im Innenhof des Domherrenhauses, sondern wurde später versetzt. Es ist die letzte Pumpe, bei der der hölzerne Schutz um die Pumpe herum noch erhalten ist. Im Winter verfüllte man den Innenraum des Holzgehäuses teils mit Stroh, um ein Einfrieren der Pumpe zu verhindern.
Im Mittelalter nutzte man Ziehbrunnen zur Wasserversorgung, die überall in der Stadt verteilt standen. Diese Brunnen – vermutlich mit Steinen ummauert und mit einem Spitzdach versehen - holten das Grundwasser aus einer Tiefe von etwa 12 bis 15 Metern (heutiger Wasserstand). Das Heraufziehen des gefüllten hölzernen Eimers war sicherlich mühsam. Um etwa 1800 veränderte sich die Wasserversorgung in Verden grundlegend. Damals erließ der Stadtrat eine Anordnung, dass bis 1809 alle Ziehbrunnen durch „moderne“ Wasserpumpen ersetzt werden müssen.