Wasserversorgung
Heute stehen nur noch wenige der „modernen“
Pumpen in den Straßen der Stadt, die meisten
sind inzwischen verschwunden, denn mit dem
Bau des Wasserwerks im Jahr 1899 benötigte
man diese nicht mehr. Nun gab es in den
Häusern fließendes Wasser. Eine der letzten
erhaltenen Pumpen, die sich noch immer an
ihrem ursprünglichen Platz befindet, ist die auf
dem Sandberg.
Man sieht schon, dass diese Pumpe etwas „im
Weg“ steht. Bei der Standortwahl vor rund 200
Jahren dachte natürlich noch niemand an
Autoverkehr. Da die meisten Menschen ohnehin
zu Fuß unterwegs waren, stellten enge Gassen
kein Problem dar. Die Pferdefuhrwerke waren
nur auf wenigen „Hauptrouten“ unterwegs,
nicht in den Nebengassen.
Im Mittelalter nutzte man Ziehbrunnen zur
Wasserversorgung, die überall in der Stadt
verteilt standen. Diese Brunnen – vermutlich mit
Steinen ummauert und mit einem Spitzdach
versehen - holten das Grundwasser aus einer
Tiefe von etwa 12 bis 15 Metern (heutiger
Wasserstand). Das Heraufziehen des gefüllten
hölzernen Eimers war sicherlich mühsam.
Um etwa 1800 veränderte sich die
Wasserversorgung in Verden grundlegend.
Damals erließ der Stadtrat eine Anordnung, dass
bis 1809 alle Ziehbrunnen durch „moderne“
Wasserpumpen ersetzt werden müssen.