Laterna Magica
Im 18. und 19. Jahrhundert war die Laterna
Magica besonders als Unterhaltungsmedium in
Theatern, Zirkussen und Kaffeehäusern beliebt.
Sie erzeugte mit mystischen oder
phantasievollen Bildern eine Art magische
Atmosphäre und regte somit die Fantasie der
Zuschauer an. Mit der Erfindung des Films und
des Kinematographen im späten 19.
Jahrhundert verlor sie ihre Rolle als Hauptquelle
der bewegten Bilder. Nun wurde die Laterna
Magica zunehmend als Spielzeug hergestellt,
um bunte Bilderserien an die Wände der
Kinderzimmer zu projizieren.
Die Laterna Magica kann als Vorläufer unserer
heutigen Kinos betrachtet werden. Das erste
Kino in Verden war das Astoria-
Lichtspieltheater, welches in den 1920er Jahren
gegründet wurde.
Im Laufe der Jahre machte das Astoria-
Lichtspieltheater viele technologische und
gesellschaftliche Veränderungen durch. Als es
eröffnete, gab es nur Stummfilme in Schwarz-
Weiß. Im Jahr 1986 musste das Kino schließen.
Heute ist von dem ehemaligen Astoria-
Lichtspieltheater nur noch die gründerzeitliche
Fassade erhalten.
Die Laterna Magica wurde im 17. Jahrhundert
entwickelt und ist ein optisches Gerät, welches
Bilder auf Wände projizieren konnte. Als
Lichtquelle diente eine Kerze, denn elektrischen
Strom gab es damals noch nicht. Die Laterna
Magica spielte sowohl eine unterhaltende als
auch eine religiöse Rolle. Die Glasbilder zeigten
größtenteils biblische Motive.
Zunächst war die Kirche angetan, aber schon
bald äußerte sie Bedenken gegenüber der
Verwendung dieses Geräts, welches auch
Zauberlaterne genannt wurde, die vor allem mit
seiner magischen Wirkung zusammenhingen: die
Laterna Magica erzeugte optische Täuschungen
und wurde daher oft als „Zauberkunst“
wahrgenommen, was für die Kirche
problematisch war. Sie befürchtete, dass diese
Technologie den wahren Glauben verwässern und
falsche Vorstellungen über das Übernatürliche
fördern könnte.