Dom
Der Dom erzählt bei genauerer Betrachtung
allerhand aus seiner langen Bauzeit.
Der untere Bereich des Domturms ist der
älteste Teil des Doms. Dieser wurde aus großen
Blöcken aus Obernkirchener Sandstein
errichtet, welche in den Bückebergen bei
Bückeburg (etwa 80 Kilometer südlich von
Verden) in großen Steinbrüchen gebrochen
wurden. Da das Brechen und der Transport der
Steine so aufwendig und teuer waren, nutzte
man schon bald statt des Sandsteins deutlich
günstigere Ziegelsteine, die in der Region
gebrannt werden konnten.
Aufgrund der hohen Kosten des Sandsteins
wurde auch nur ein Turm errichtet.
Ursprünglich wurden zwei Türme geplant. Das
Fundament des zweiten Turms ist bis heute im
Boden erhalten. Auch der geplante Sächsische
Westriegel kam nie zur Umsetzung. Die Spuren
dieser Planungen sind noch heute am Turm
sichtbar.
An der Südseite des Turms findet man die
mitunter ältesten Spuren mittelalterlicher
Steinmetzkunst in Verden: eine Votivtafel mit
einer Kreuzigungsszene. Das genaue Alter ist
unklar.
Turmsockel aus Obernkirchener Sandstein
(farblich hervorgehoben)
Der Dom ist sicherlich das bedeutendste Bauwerk
Verdens und bildete jahrhundertelang das
wirtschaftliche und politische Zentrum der
Süderstadt.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dem
einstigen Dom aus Holz der heutige Dombau. Der
romanische Vorgängerbau fiel um 1274 einem
Brand zum Opfer. Daraufhin begann man im Jahr
1290 den heutigen, gotischen Dombau zu
errichten. Nach seiner Fertigstellung im Jahr
1490 kam es nur noch zu kleineren Umbauten.
Anfänge des Sächsischen Westriegels
Rekonstruktion des Sächsischen Westriegels - so
könnte er heute aussehen, wenn er fertiggestellt
worden wäre
Die Votivtafel ist vor allem in den
Sommermonaten nicht so einfach zu finden.
Die Votivtafel befindet sich auf der Südseite des
Turms in etwa acht Metern Höhe.