Stadtgeschichte
Das um 1708 als barocke Hofanlage errichtete
„Domherrenhaus“ ist ein Fachwerkhaus, wie
man an der Balkenkonstruktion leicht erkennen
kann. Bis ins 19. Jahrhundert war diese
Bauweise an der Mittelweser weit verbreitet.
Im Mittelalter errichtete man Fachwerkhäuser
in der sogenannten Ständer- oder
Geschossbauweise. Als Ständer werden alle
senkrecht stehenden Balken eines
Fachwerkhauses bezeichnet. Im Laufe des 15.
Jahrhunderts entwickelte sich die sogenannte
Stockwerkbauweise, auch als Rähmbauweise
bezeichnet. Damit war die Konstruktion nicht
mehr von der Länge eines Baumstammes bzw.
Balkens abhängig, sodass höhere und größere
Fachwerkbauten entstehen konnten.
Um diese grundlegende Konstruktion noch zu
verstärken, entstanden unterschiedlich
geformte Verstrebungen in der
Holzkonstruktion, um dem Bau eine noch
höhere Stabilität zu geben.
Bei der Ständerbauweise (links) reichen die
Ständer bis unter das Dach und bilden damit
das Grundgerüst des Hauses. Durch die Länge
der Bäume bzw. durch die Länge der Balken war
die Höhe des Hauses vorgegeben.
Bei der Rähm- / Geschossbauweise (rechts)
tragen senkrechten Ständer der Innen- und
Außenwände die Lasten der Holzkonstruktion. Sie
sind immer ein Stockwerk hoch und reichen von
der Schwelle bis zum jeweiligen horizontal
aufliegenden Rähm .