Norder- und Süderstadt
Die Norderstadt wurde durch Handel über
mittelalterliche Fernstraßen geprägt, weshalb
die Aller für die Wirtschaft eine untergeordnete
Rolle spielte. Die Nord-Süd-verlaufende
Handelsstraße folgte der Weser und führte
direkt durch die Norderstadt. Sie führte über
das Nordtor in die Norderstadt und verließ
diese über das Brückentor wieder, wo sie die
Aller querte. In den Allerauen befanden sich
auch die Obst- und Gemüsegärten der
Einwohner der Norderstadt.
Die Wirtschaft der Süderstadt war hingegen
deutlich bäuerlicher geprägt. Die Bewohner
arbeiteten in der Landwirtschaft oder als
Fischer an der Aller bzw. Weser. Im Fischer-
viertel lebten neben den namensgebenden
Fischern auch viele weitere Handwerker wie
Bäcker, Gerber oder Schlachter. Die Siedlung
reichte direkt bis an die Aller, wo es auch eine
Wassermühle gab. Viele Gewerke profitierten
von der Nähe zum Fluss.
Mit der Vereinigung der beiden Städte 1667
wurde gleichzeitig angeordnet, die innere
Stadtmauer und das Altstädter Tor
abzubrechen, weshalb man heute im Stadtbild
von Verden kaum noch Spuren der einst
getrennten Städte findet.
Inzwischen wurden auch große Teile der
Stadtmauer abgebrochen. Einige der Straßen
weisen jedoch bis heute auf die getrennten
Stadtbereiche hin, beispielsweise in der
Nagelschmiedestraße und rund um den
Sandberg.