Schuhmacher
Der Schuhmacher war einer der wichtigsten
Handwerker des Mittelalters, denn er stellte
Schuhe, Stiefel und andere Produkte aus Leder
her. Damals bestand auch die Sohle der Schuhe
aus besonders hartem Leder bzw. aus
mehreren Lederschichten. Im 16. bis 18.
Jahrhundert erlebte das Handwerk eine
Blütezeit, da hochwertige Lederwaren gefragt
waren und maßgefertigte Schuhe als
Statussymbol galten. Noch im 19. Jahrhundert
war der Beruf des Schuhmachers weit
verbreitet. Mit der Industrialisierung und der
damit einhergehenden Massenproduktion durch
Maschinen veränderte sich der Beruf
grundlegend.
Das Amt der Schuhmacher ist die älteste Zunft
in Verden. Die Schuhmacher bildeten auch die
größte Zunft in der Stadt: schon im Jahr 1642
gab es in der Norderstadt 23, in der Süderstadt
10 Schuhmacher. Im Laufe der Zeit wuchs
diese Zahl immer weiter an. Im Jahr 1864
arbeiteten 39 Meister und 37 Gesellen in
Verden. Im Verhältnis dazu: zu dieser Zeit
lebten etwas mehr als 6.000 Menschen in der
Stadt.