Weberei
Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit
wurden Stoffe in Handarbeit an großen
Webstöcken gewebt. Man benötigte Stoffe nicht
nur für Kleidung, sondern auch im Haushalt, in
ganz unterschiedlichen Berufen und für sakrale
Anlässe.
Die Anfänge der mittelalterlichen Weberei liegt
in den ländlichen Regionen. Hier war Weben ein
Teil der bäuerlichen Hauswirtschaft. Damals
wurde vor allem für den Eigenbedarf gewebt,
wobei es meist die Aufgabe der Frauen war.
Man nutzte hauptsächlich Wolle, Flachs und
Hanf zum Weben. Seide kam erst im
Spätmittelalter auf. Es war ein absoluter
Luxusartikel, weshalb sich nur der Adel
Kleidung und Stoffe aus Seide leisten konnte.
Mit der Entstehung der Städte im
Hochmittelalter gewann die Weberei an
Bedeutung und entwickelte sich zu einem
städtischen Handwerk.
Über die Weberei in Verden ist kaum etwas
bekannt. Im späten 16. Jahrhundert bildeten
gerade einmal drei Meister das Amt bzw. die
Zunft. Sie nutzten meist Wolle von
Heidschnucken, die rund um Verden in der
Heide weideten. Damals war die Region von
einer Heidelandschaft geprägt.